Nudel in Sauce

Und soviel hält die Nachbarin von meiner Wurstsemmeldiät: nämlich nichts!
Hat sie mir heute doch etwas gekocht… sowas italienisches… Nudeln mit Faschiertem in Tomatensauce… obwohl ich ihr schon hundertmal gesagt habe, sie soll mir nichts kochen verdammt!
Also bin ich bei Tisch gesessen und habe herum gefäult, weil schon wieder warmes Essen und dann noch dazu was ausländisches. Nach einem ziemlich heftigen Wortgefecht, fuhr ich die Nachbarin schließlich an:
„Aber dafür werden wir heute budern… wenn ich das essen muss…und zwar ohne Gezeter! Verstanden?“
„Ja, gut… aber das bekommst du sowieso immer… wann immer du willst…“
Ich sag‘ dir, eine Beziehung kann schon anstrengend sein. Soviel jedenfalls zum Thema „Nudel in Sauce“.

Ich aas:
1 Teller Nudeln mit Faschiertem in Tomate

Gollasch und die Wurstsemmeldiät

Um etwas rauszukommen, bin ich z’Mittag zum Brandinesa. Manchmal gibt’s dort was zum Essen. Heute: Kartoffelgollasch.
Wie ich dort so das Zeug in mich reinstopfe, hockt sich der Wirt an meinen Tisch und schaut mir zu. Ich weiß nicht… war irgendwie komisch. Ich hab‘ ihn nicht eingeladen und er hat nicht gefragt. Auf einmal sagt er: „Matla, ich weiß nicht, wie du das machst. Wie geht das, dass du so in dich reinfrisst und trotzdem so ein Krispindl bist, so ein zaundürres?“
Ich würgte den Matsch in meinem Rachenraum, so gut und schnell es ging, hinunter.
„Schau, Ferdl“, begann ich… verkutzte mich dabei und spuckte dem Wirten unabsichtlich ein kleines Stück Fleisch ins Gesicht.
„Tschuldige!“ Jetzt traf ich die tätowierte Seemannshure auf seinem Unterarm.
Er deutete auf den Rotwein.
„Sauf mal was, bevor du wieder den Mund wieder aufmachst, Matla.“
Gesagt, getan.
„Also“, sagte ich ziemlich feierlich mit ausladenden Armbewegungen. „Das Geheimnis ist, Doppelpunkt…“ Und dann erzählte ihm alles, was ich über Diäten, Kalorien, Kohlenhydrate und dem ganzen Scheiß wußte, nämlich: „Nichts!“
Der Wirt verzog das Gesicht. „Sehr witzig.“
„Na, is‘ aber so. Ich habe keine Ahnung von nix. Ich weiß nur eines mit Sicherheit, dass nämlich die Wurstsemmeldiät die einzige Sache ist, die wirklich funktioniert.“
Ein paar fette Weiber vom Nebentisch hörten auch schon neugierig zu. Ich erklärte ihnen meine Theorie. Dass das Hauptproblem der Menschen das ist, dass sie zu viel Theater ums Essen machen. Tausend verschiedene Variationen, stundenlanges Kochen und wofür? Ich habe das Interesse am Essen schon lange verloren. Mir ist eine Buttersemmel viel lieber als jedes Fünfgängemenü! Hauptsache satt! Und wer stets das Gleiche zu sich nimmt, wird niemals zu viel essen, sondern dann aufhören, wenn er satt ist. Man muss nicht fressen, bis einem der Magen platzt.

Wir trennten uns im Streit. Der Wirt und die Frauen verspotteten meine Theorie, meine letzten Worte waren: „Dein Kartoffelgollasch war zum Scheißen, du Sau!“

Ich aas:
1 Kartoffelgollasch

Fasten mit Hirn

Oder ohne. Hehehe.

Es hat natürlich keiner bemerkt, daß ich seit einigen Wochen keine ehrwürdige EKG mehr gegessen habe. Mir hat gegraust. Allein der Gedanke an Extrawurst reichte aus, um mir die Zehennägel einzurollen.
Aber, weißt du, gestern hab ich mir erklären lassen, daß jetzt Fastenzeit herrscht. Der Fasching, der wieder einmal spurlos an mir vorübergegangen ist, ist vorbei. Fasten statt -sching.
Was meinst du? Ist das nicht DER Grund, um wieder hinab zu den Wurzeln zu kriechen? Zum eigentlichen Zwecke dieses Misthaufenblogs? Ich finde schon. Die Wurstsemmerldiät!
Die abwechslungsreiche Nahrung der letzten Wochen hat mich fett werden lassen – jetzt kommt die Zeit der Enthaltung, die Zeit des Fastens, die Zeit der Wurstsemmerldiät, die Zeit der EKG. Eine heilige Zeit!

Amen.

Ich esse:
1 EKG
1 Apferl – ohne Geschmack

Ein Gehirn verschrumpelt wie eine alte Mandarine

So. Jetzt steht es endgültig fest. Ich habe nicht alle Tassen im Schrank.

Wenn ich früh des Morgens meinen Arbeitsplatz erreiche, nehme ich meinen Schlüsselbund, auf dem ca. 20 Schlüssel, 1 kleiner Tresor mit einer Cyankalitablette und 1 Bieröffner hängen, aus meiner Jackentasche und lege ihn ganz nach unten in meine Tasche, die ich dann den ganzen Tag zwischen meinen Beinen eingeklemmt halte. Denn, wie jeder weiß, im Büro wird ordentlich gestohlen. Ich mache das JEDEN verdammten Tag – das mit der Tasche zwischen den Beinen!
Doch als ich gestern Abend nach Hause kam, waren meine Schlüssel NICHT in der Tasche. Zum Glück hatte ich einen Reserveschlüssel im Hof vergraben.
Den Schlüsselbund fand ich heute morgen auf meinem Schreibtisch in der Arbeit.
Das war Anomalie 1.
Und jetzt Nro. 2: ich bin nach wie vor der festen Meinung, ich hätte heute morgen einen Kronprinz Rudolf Apfel in ein Plastiksackerl gepackt und in meine Tasche gesteckt, um eben diesen Apfel jetzt zu verspeisen.
DOCH es gibt keinen Apfel in meiner Tasche!

Deshalb weiche ich heute ausnahmsweise von meiner Wurstsemmeldiät ab und esse was ungesundes.
Möglicherweise beinhaltet Lasagne etwas, das klug macht:
1 Lasagne mit Kartoffel-/Gurkensalatkombination vom Schober
0 Kronprinz Rudolf Apfel, der ob eines offensichtlichen Programmierfehlers in der Matrix einfach verschwunden ist

PS: die beiden verschrumpelten Mandarinen habe ich auf der Suche
nach dem Kronprinz Rudolf Apfel unter meinem Tisch gefunden.